SIP-Provider bearbeiten

Diese Einstellungen bilden die Schnittstelle zwischen SIP-Provider und Kommunikationsserver. Hier können Sie die Koordinaten Ihres SIP-Providers eingeben und die Kommunikationsparameter zum SIP-Provider angeben.

Lenkungsweg

  • Ein ankommender Anruf folgt dem Lenkungsweg: SIP-Amt -> SIP-Provider-Einstellungen ->SIP-Konto-Einstellungen -> Durchwahlplan -> ...

  • Ein abgehender Anruf über ein SIP-Amt folgt dem Lenkungsweg: ... -> Leitweg -> SIP-Bündel -> SIP-Provider-Einstellungen -> Durchwahlplan -> SIP-Konto-Einstellungen -> SIP-Amt.

  • Jeder SIP-Provider hat sein eigenes SIP-Bündel.

Ressourcen und Lizenzen

  • Für jeden SIP-Provider stehen bis zu 30 SIP-Sprachkanäle zur Verfügung.

  • Für jeden SIP-Sprachkanal benötigen Sie einen Lizenz für SIP-Zugangskanäle.

Table 1. Allgemeine Einstellungen

Parameter

Erläuterung

SIP-Provider

Systeminterne Referenznummer des SIP-Providers.

Name

Systeminterne Bezeichnung des SIP-Providers.

Bündel

Bündelzuordnung

Maximal eingehende Anrufe

Sobald die eingestellte Grenze erreicht ist, wird über diesen SIP-Provider kein abgehender Anruf mehr weitergelenkt. Dies wird dem Anrufenden mit dem Gassenbesetztton signalisiert. Damit können Sie gewährleisten, dass Leitungen frei bleiben für ankommende Anrufe. Sie können diese Einstellung auch in der Bündelkonfiguration vornehmen.

Provider-Authentifizierung

Mit mehreren Konten: Jede Durchwahlnummer ist mit einem SIP-Konto verknüpft. Das SIP-Konto können Sie am Ende dieser Overlay-Ansicht erstellen und verwalten.

Mit einem Konto: Es ist nur ein SIP-Konto notwendig für mehrere Durchwahlnummer. Das SIP-Konto können Sie am Ende dieser Overlay-Ansicht erstellen und verwalten.

Ohne Konten: Der SIP-Zugang erfolgt direkt und nicht über ein SIP-Konto. Diese Einstellung ist nur relevant, wenn die SIP-Vermittlung kein SIP-Provider, sondern ein anderes Kommunikationssystem ist (siehe auch "Hinweise zur Einstellung Provider-Authentifizierung = Ohne Konten"). Wenn bereits SIP-Konto eröffnet sind, werden diese automatisch gelöscht.

Bandbreitenkontrollbereich

Vordefinierter Bandbreitenbereich, der für diesen SIP-Provider verwendet wird.

Gateway

Wenn das Standard-Gateway nicht ausgewählt ist, wird die Standardroute verwendet.

Weitere Informationen zu mehreren Gateways finden Sie im Abschnitt Multi-Gateway für SIP-Trunks im Dokument Systemfunktionen und Merkmale .

Hinweise zur Einstellung Provider-Authentifizierung = Ohne Konten

Note:

Diese Einstellung ist nur relevant, wenn das SIP-Amt nicht ein SIP-Provider ist, sondern ein anderes Kommunikationssystem. Vor dem Aktivieren müssen Sie bereits zugewiesene SIP-Konten entfernen.

Tip:

Konfigurieren Sie vorzugsweise ein privates SIP-Netzwerk mit den Einstellungen im privaten SIP-Netzwerk ( =uy).

Table 2. Registrar-Einstellungen

Parameter

Erläuterung

Adresse Registrar

Geben Sie hier den Hostnamen oder die IP-Adresse des Registrars und den Port ein.

Note:
  • Damit der Hostname aufgelöst werden kann, muss in der Ansicht IP-Netzwerk / IP-Adressierung eine gültige DNS-Serveradresse konfiguriert sein.
  • Wenn Sie den Port nicht eintragen, wird das Standardport 5060 verwendet.

Bevorzugtes Registrierungs-Intervall

Der Kommunikationsserver registriert sich nach Ablauf dieser Zeit periodisch beim SIP-Registrar, um eine lückenlose Verbindung aufrechtzuerhalten.

Realm Name

Konfigurierbarer zweiter Routen-Header (in speziellen Konfigurationen verwendet, z. B. bei einem Mitel Border Gateway).

Registrierungsverfahren

Wählen Sie das Registrierungsverfahren aus.

Table 3. Proxy-Einstellungen

Parameter

Erläuterung

DNS-SRV (RFC 3263) verwenden

Die Proxyadressen des SIP-Providers werden gemäss RFC 3263 (Locating SIP server) aufgrund des Registrarnamens evaluiert.

Note:

Diese Funktion ist deaktiv, sobald Sie unter Primärer Proxy und Sekundärer Proxy die Proxyadressen manuell eingetragen haben.

Primärer Proxy

Tragen Sie hier die IP-Adresse oder den Hostnamen des primären Proxyservers des SIP-Providers ein. Syntax: <IP-Adresse>:<Port> oder <Hostname>:<Port>. Wenn Sie den Port nicht eintragen, wird das Standardport 5060 verwendet.

Sekundärer Proxy

Tragen Sie hier die IP-Adresse oder den Hostnamen des sekundären Proxyservers des SIP-Providers ein. Syntax: <IP-Adresse>:<Port> oder <Hostname>:<Port>. Wenn Sie den Port nicht eintragen, wird das Standardport 5060 verwendet.

Table 4. SIP-Signalisierung

Parameter

Erläuterung

Als internationale Vorwahl ’+’ verwenden

Die Rufnummer wird im kanonischen Format mitgegeben.

Wählversuch für externe Anrufe: Timeout

Nach Ablauf dieser Zeitdauer versucht der Kommunikationsserver den Anruf über das nächste im Leitweg definierte Bündel aufzubauen (Standardwert: 32 Sekunden).

’From’-Feld für CLIR

Wenn die Anruferkennung beim anrufenden Benutzer unterdrückt ist, wird je nach Wahl folgender Absender mitgegeben (Anzeigename und Adresse):

  • Anonym mit Datenschutz/kritisch (RFC 3261): Anzeigename: anonymous@anonymous.invalid; Adresse: anonymous@anonymous.invalid

  • Vom SIP-Konto übernehmen (RFC 3323): Anzeigename und Adresse gemäss der Definition im SIP-Konto.
  • Angezeigter Name ist ’Anonymous’: Anzeigename: anonymous@anonymous.invalid; Adresse bleibt unverändert.
  • Anonym ohne Datenschutzkopf (RFC 3261): Anzeigename: anonymous@anonymous.invalid; Adresse: anonymous@anonymous.invalid

Session-Refresh (RFC 4026) senden

Der Kommunikationsserver versucht eine Periode für regelmässige "Session Refresh Messages" mit dem SIP-Provider auszuhandeln. Dazu muss der SIP-Provider RFC4028 unterstützen.

Verwende Ziel-URL von

Die Ziel-URL kann aus dem ’To’-Feld oder Anfragezeilegebildet werden. Die Wahl ist abhängig vom SIP-Provider.

Wartemusik

Musik bei Warten wird eingespielt, sofern diese systemweit eingeschaltet ist.

Musik bei Warten: Signalisierung

Die Signalisierungsart von Musik bei Warten ist abhängig davon, was der SIP-Provider unterstützt:

  • Automatisch: Der Kommunikationsserver versucht selber zu erkennen, welche der zwei RFCs der SIP-provider unterstütz.

  • Gemäß RFC 3264 Der SIP-Provider unterstützt die Signalisierung gemäß RFC Ein Angebot/Antwort-Modell mit dem Session Description Protocol (SDP), Juni 2002.
  • Gemäß RFC 2543 Der SIP-Provider unterstützt die Signalisierung gemäß RFC SIP: Session Initiation Protocol
  • Als aktive Medienaktualisierung: Der Kommunikationsserver hält die 2-Wege-Medienverbindung aufrecht. Dies ermöglicht es, Wartemusik vom Kommunikationsserver statt vom SIP-Provider in den Anrufkanal abzuspielen.

  • Signalverbindungsupdate: Der SIP-Provider wird über die Änderung des Medienports durch eine separate SDP-Nachricht informiert.
  • Keine Signalisierung (kein Update der Media): der SIP-Provider wünscht keine Signalisierung und der Kommunikationsserver speist Musik bei Warten in den Gesprächskanal ein.

Umleitinformationen senden

Mit Umleitinformationen sieht der Angerufene, ob der Anruf umgeleitet wurde und von wem. Dazu sind für SIP zwei unterschiedliche Methoden definiert. Der Parameter ist sowohl pro SIP-Provider als auch pro SIP-Endgerät konfigurierbar.

Nein: Es werden keine Umleitinformationen angezeigt.

Ja, mit 'Diversion header (recursing)': Umleitinformationen werden nur bei ankommenden Anrufen angezeigt. Der Anruf wird im Kommunikationsserver umgeleitet.

Ja, mit 'Diversion header (non recursing)': Die Umleitung bei abgehenden Anrufen erfolgt indirekt, indem der Kommunikationsserver dem SIP-Telefon ‘Response 302’ (Moved Temporarily) mit den nötigen Umleitinformationen zurückschickt. Das SIP-Telefon führt dann den Anruf an das Umleitungsziel selbst aus und zeigt die Umleitinformationen auf dem eigenen Display.

Note:

Die Umleitung mit Response 302 ist nicht in allen Fällen möglich.

Codec

Wählen Sie hier den bevorzugten Codec.

G.711a: Unkomprimierter Codec mit hoher Audioqualität. Geeignet für Verbindungen mit großen Bandbreiten. Die Bitrate beträgt 64 kbit/s. Verwendet das deutsche Tonsignalisierungsverfahren.

G.711u: Unkomprimierter Codec mit hoher Audioqualität. Geeignet für Verbindungen mit großen Bandbreiten. Die Bitrate beträgt 64 kbit/s. Verwendet das amerikanische Tonsignalisierungsverfahren.

G.729: Komprimierter Codec mit mittlerer Audioqualität. Geeignet für Links mit begrenzter Bandbreite. Die Bitrate beträgt 8 kbit/s.

Methode der Gesprächsübergabe

Hier kann gewählt werden, ob bei einer externen Gesprächsübergabe die Methode REFER oder Re-INVITE angewendet werden soll.

Note:

Die REFER-Methode wird nur angewendet, wenn sich die beiden zu vermittelnden Benutzer beim selben SIP-Provider befinden.

Relais-RTP-Daten über Kommunikationsserver für Trunk-Trunk-Verbindungen (indirektes Schalten)

Identität (RFC 3325)

Die Identitäts-Methode nach RFC 3325 wird unterstützt.

Identify (RFC 3325)

Wählen Sie hier den Headertyp, den Ihr SIP-Provider nach Identifikationsinformationen auswertet.

PPI P-Preferred-Identity oder PAI P-Asserted-Identity

Inhalt PPI/PAI-Header

Legen Sie hier fest, welche Information dem SIP-Provider im PPI/PAI-Header übermittelt werden soll:

  • System-CLIP: Abhängig von den CLIP-Einstellungen beim Benutzer wird die Durchwahlnummer oder die CLIP des Benutzers übermittelt (Standardeinstellung).
  • Unterdrückt: Es wird kein PPI/PAI-Header übermittelt.
  • SIP-ID: Es wird die SIP-ID des registrierten SIP-Kontos übermittelt.

Ignorieren 'Name anzeigen

  • Kein:
  • Ankommende Anrufe:
  • Ausgehende Anrufe:
  • Beide:

Absender-URL verwenden von

  • PAI-Header:
  • ’From’-Feld:

PRACK-Support (RFC 3262)

Die PRACK-Methode nach RFC 3262 wird unterstützt.

Verwende SAVP für SRTP

Dies ist eine providerabhängige Einstellung.

In Kombination mit TLS/SRTP wird SAVP verwendet.

In Kombination mit TLS/SRTP wird AVP verwendet (Standardeinstellung).

Passiver·Support·des·'Precondition'-Mechanismus (RFC3312)

Dies ist eine providerabhängige Einstellung.

Aktivieren für die Kompatibilität mit 1TR114/1TR118 (Deutsche Telekom).

‚Digest' in jedem SIP-Request einbinden

Dies ist eine providerabhängige Einstellung.

Aktivieren für die Kompatibilität mit 1TR114/1TR118 (Deutsche Telekom).

Event Package for Registrations (RFC 3680)

Dies ist eine providerabhängige Einstellung.

Aktivieren für die Kompatibilität mit 1TR114/1TR118 (Deutsche Telekom).

Status senden, wenn kein freier Kanal verfügbar ist

Dies ist eine providerabhängige Einstellung. Sie bestimmt die SIP-Nachricht an den Provider, wenn zur Zeit keine freien Kanäle verfügbar sind.

  • 503 Service nicht verfügbar'. (Standardwert für die meisten Länder)

  • 486 'Besetzt hier' (Standardwert für Schweden, Dänemark und Norwegen)

URI verwendet für SIP-Signalisierung

Dies ist eine anbieterabhängige Einstellung (beispielsweise für Telia Schweden verwendet)

  • URI-Provider: Standardwert für Schweden

  • URI-symmetric: Standardwert für alle anderen Länder
Table 5. NAT-Einstellungen

Parameter

Erläuterung

Keep-alive aktivieren

Der Kommunikationsserver aktualisiert periodisch die NAT-Tabelle auf der eigenen Firewall mittels Notifizierungsmeldungen zum Proxy-Server. Damit bleibt das System für ankommende SIP-Anrufe erreichbar.

ALG-Support

Unterstützt die Verbindung zu SIP-Providern (providerabhängig).

Die IP-Pakete, die SIP-Signalisierungsinformationen enthalten, werden vom ALG (Application Layer Gateway) geöffnet und die private IP-Adresse wird durch die öffentliche IP-Adresse ersetzt. (Die öffentliche IP-Adresse im Kommunikationsserver muss konfiguriert sein.)

Leite RTP-Daten via Kommunikationsserver

Indirect-Switching: Beim Verbindungsaufbau zu einem anderen IP-Endpunkt werden die Sprachdaten über den Kommunikationsserver und nicht direkt weitergeleitet. Dies hilft, die NAT- und Firewall-Probleme zu reduzieren.

Direct-Switching: Beim Verbindungsaufbau zu einem anderen IP-Endpunkt werden die Sprachdaten direkt zu diesem geleitet.

Note:

Indirect-Switching benötigt am Kommunikationsserver 2 zusätzliche VoIP-Kanäle.

Table 6. Transportprotokoll und SIP-Zugang

Parameter

Erläuterung

Transportprotokoll

Ermöglicht Ihnen die Auswahl des erforderlichen Transportprotokolls oder des gewünschten Transportprotokolls.

Sicherheitsmechanismus unterstützen (RFC 3329)

Dieses Feld ist aktiviert, wenn Persistent TLS aus der Dropdown-Liste Transportprotokoll ausgewählt ist.

MTU-Entdeckung ohne Pfad

Aktiviert die Fragmentierung von UDP/TCP-Nachrichten, die an den SIP-Provider gesendet werden, wenn die Paketgröße die konfigurierte MTU-Größe überschreitet.

Für diese Konfiguration, muss das Transportprotokoll auf UDP oder TCP eingestellt sein.

Mit SIP-Providerprofilen arbeiten

Sie haben die Maßnahme, die hauptsächlichen SIP-Provider-Einstellungen in XML-Dateien zu speichern, diese Dateien zu verwalten und ändern und die SIP-Provider aufzurufen:

  • Um ein SIP-Provider-Profil zu erstellen, konfigurieren Sie die Einstellungen eines SIP-Providers und klicken dann auf die Schaltfläche SIP-Provider-Profil exportieren . Die Parameter werden in eine XML-Datei exportiert und in einem temporären Verzeichnis auf Ihrem Kommunikationssystem gespeichert. Je nach Ihren Browsereinstellungen wird die Datei im Browser geöffnet oder Sie werden aufgefordert, sie zu speichern.

  • Um einen neuen SIP-Provider mit Hilfe eines SIP-Provider-Profilszu erstellen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Kästchen von der entsprechenden Netzschnittstelle in der Übersicht der Anruflenkung und wählen im Kontextmenü den Eintrag SIP-Provider-Profil importieren .

SIP-Konto verwalten

Um das SIP-Konto zu verwalten, gehen Sie wie folgt vor:

  • Um ein neues SIP-Konto zu öffnen, klicken Sie auf die Schaltfläche Neu und bearbeiten Sie die Einstellungen der Overlay-Ansicht SIP-Konto hinzufügen .

  • Um ein SIP-Konto zu löschen, klicken Sie auf das Papierkorb-Symbol links neben dem SIP-Konto und befolgen Sie die Benutzeraufforderungen.

  • Um ein SIP-Konto zu bearbeiten, klicken Sie auf die Referenznummer des SIP-Konto und bearbeiten die Einstellungen der Overlay-Ansicht SIP-Konto .